Zusätzliche Information

Der CHA2DS2-VASc-Score (Birmingham 2009) wurde nach der Identifizierung zusätzlicher Schlaganfall-Risikofaktoren bei Patienten mit Vorhofflimmern entwickelt. Die Validierungsstudie umfasste 1 084 Patienten mit nichtvalvulärem Vorhofflimmern, die keine Antikoagulation erhielten, über 18 Jahre alt waren und bei denen in 182 Krankenhäusern in 35 Ländern zwischen 2003 und 2004 ambulant oder stationär ein Vorhofflimmern per EKG oder Holter diagnostiziert wurde und deren Thromboemboliestatus nach einem Jahr aus der Euro Heart Survey-Datenbank bekannt war. Als Endpunkt wurde ein Schlaganfall oder ein anderes thromboembolisches Ereignis verwendet. Es wurde das zuvor entwickelte Schema von Birmingham 2009 mit dem Akronym CHA2DS2-VASc verwendet. Die Studie zeigte, dass mit steigendem CHA2DS2-VASc-Score auch die Rate thromboembolischer Ereignisse innerhalb eines Jahres bei nicht antikoagulierten Patienten mit nichtvalvulärem Vorhofflimmern anstieg. Ein Score von 0 gilt als geringes Risiko für TE-Ereignisse (in der Kohorte wurden nach einem Jahr keine beobachtet), ein Score von 1 als mittleres Risiko (0,6 % Rate nach 1 Jahr) und ein Score von mehr als 1 als hohes Risiko (3 % Rate nach 1 Jahr). Zu beachten ist Folgendes: 31 % der Patienten in der ursprünglichen Studiengruppe waren nach einem Jahr nicht mehr in der Nachbeobachtung und wurden daher nicht in die Analyse einbezogen. Bei diesen Patienten könnte es zu thromboembolischen Ereignissen gekommen sein, die zum Verlust der Nachbeobachtung führten. Es wurde kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen dem CHA2DS2-VASc- und dem CHADS2-Risikostratifizierungsschema bei der Vorhersage von TE-Ereignissen festgestellt. Keiner der eingeschlossenen Patienten war antikoaguliert. Diejenigen, die ein besonders hohes Risiko für ein TE-Ereignis aufwiesen, waren möglicherweise bereits von ihrem Hausarzt antikoaguliert worden, was die TE-Raten möglicherweise verzerrt hätte. In einer nachfolgenden Studie, in der die Leistung des CHA2DS2-VASc bei der Vorhersage von TE-Ereignissen bei antikoagulierten Patienten untersucht wurde, wurden auch eine kardiovaskuläre Erkrankung und Rauchen als potenzielle zusätzliche Risikofaktoren für eine TE in dieser Patientengruppe identifiziert. Allerdings zeigte auch diese Studie keinen statistischen Unterschied in den prädiktiven Fähigkeiten der beiden Scores zur Risikostratifizierung.